Manöverkritik Black Library Teil 2

Teil 2a: Übersetzungen und Lektorat

 

An der Stelle kann ich wenig Positives schreiben. Ich erinnere gerne noch die Fehler, die es in den ersten Warhammer 40k Romanen gab, die vom Heine Verlag übersetzt worden sind. In den ersten Ausgaben der - nach wie vor sehr guten - Gaunts Geister Serie wurde Bolter gerne noch mit Karabiner übersetzt. Ein schwerer Bolter wurde folgerichtig mit schwerer Karabiner übersetzt. Der Leser hat also schnell gemerkt, dass die Übersetzer technisch sicherlich sauber gearbeitet haben, aber von dem Warhammer 40k Universum absolut keine Ahnung hatten. Dies wurde allerdings mit jedem Buch besser, sodass die Qualität der Übersetzungen am Ende der Heine-Ära auf einem guten Niveau angelangt war. 

Heute merkt man, dass die Übersetzer Ahnung vom Warhammer 40k Universum haben. Gleichzeitig scheinen aber im Lektorat die Rechtschreib- und Grammatikfähigkeiten verloren gegangen zu sein. Teilweise werden Wörter doppelt abgedruckt oder fehlen ganz. Da ich selber mich keiner perfekten Rechtschreibung rühmen würde, höre ich an der Stelle auf zu meckern. Ein professionelles Lektorat sieht aber anders aus. In Schulnoten ausgedrückt: eine 5 für das Lektorat.

 

Teil 2b: Verwendung von Eigennamen

Das ist leider ein schweres Thema, denn wie man es macht, ist es falsch. Ist es sinnvoll Predator und Land Raider mit Räuber und Landangreifer zu übersetzen? Eher nicht. Jedem ist ja klar, was gemeint ist, auch wenn es englische Begriffe sind. Es käme auch keiner auf die Idee, Space Marines mit Weltraumsoldaten zu übersetzen.

Gleichzeitig wird im Deutschen von Kultisten der Tyraniden gesprochen. In den neueren Übersetzungen der Black Library bleibt dann Tyranid Cultists als Wort stehen. Während in dem Buch Runenpriester noch von Runenpropheten gesprochen worden ist, wird in den neueren Bänden, bspw. in der Pfad-der-Eldar-Trilogie, das Wort nicht mehr übersetzt und einfach der englische Begriff Farseer verwendet

Das liest sich aus meiner Sicht erst einmal komisch.

Warum ändert die Black Library die Strategie? Meine Vermutung ist, es geht hier um Intellectual Property-Geschichten. Farseer ist ein von Games Workshop erfundener Begriff. Runenprophet ist ein generischer Begriff, der auch in jedem x-beliebigen Fantasy-Roman Verwendung finden könnte. Nur durch stringente Nutzung der Wortschöpfungen kann Games Workshop geistige Rechte anmelden. Liest sich trotzdem nicht flüssig.